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Tunnelanlagen

Gotthard-Strassentunnel

Gesamte Tunnellänge: 16'942 m
Portal Nord Göschenen UR: 1'080.27 m.ü.M.
Portal Süd Airolo TI: 1'145.57 m.ü.M.

Tunnelröhre

Bergmännisch erstellte Tunnellänge: 16'322 m (geradlinige Verbindung: 15'455 m).
Auslenkung nach Westen: maximal 2'400 m.
4 Kurven mit 2'000 m Radius.
Einfahrtskurven bei den Portalen mit Radius 700 bis 750 m.

Portal Airolo bis Losgrenze: 9'515 m
Portal Göschenen bis Losgrenze: 6'807 m

Gefälle Teil Süd: 3 Promille
Gefälle Teil Nord: 14 und 6 Promille

Vertikaler Ausrundungsradius: 20'000 m

Ausstellbuchten:
Westseite (Fahrtrichtung Süd): 12 x 30 m Länge und 10 x 40 m Länge,
Ostseite (Fahrtrichtung Nord): 11 x 40 m Länge.

Vortunnel

Vor dem Portal Nord vierstreifige geschlossene Lawinenschutzgalerie: Länge 620 m

Normalprofil

Fahrraumbreite: 7.80 m
Lichte Höhe: 4.50 m
Einseitiges Quergefälle nach Osten: 2 %
Seitliche Bankette je 1.10 m, davon 70 cm Gehweg.
Vorgestellte Wandplatten als seitlicher Abschluss des Fahrraumes.
Gesamte Breite des Profils: 10.00 m.

Ausbruchquerschnitt Los Nord: 69-86 m2, im Bereich des Mesozoikums 130 m2.
Ausbruchquerschnitt Los Süd: 83-96 m2, im Bereich des Paragneises 110 m2.
Das Tunnelgewölbe ist betoniert und weist alle 8 m Blockfugen auf.

Unter den seitlichen Gehwegen befinden sich die Kabel der Energieversorgung sowie der Verkehrs- und Tunnelsteuerung.
Im Zwischenraum zwischen Tunnelauskleidung und Verkleidungswand aus vorfabrizierten Elementen sind die sekundären Frischluftkanäle und Telecom-Transitkabel untergebracht.

Entwässerung

Nebenrigole auf der Westseite durchgehend 30 cm Tiefe.
Hauptrigole auf der Ostseite: Los Nord 50 cm Tiefe, Los Süd auf Grund des mutmasslichen Wasseranfalles 50 bis 85 cm.

Lüftungskanäle

Die Lüftungskanäle befinden sich über dem Tunnelfahrraum. Die Trennwand unterteilt den Frischluftkanal (Ostseite) vom Abluftkanal (Westseite).

Los Nord: Göschenen-Guspisbach Zuluftkanal 7.3 m2, Abluftkanal 5.7 m2.
Los Süd: Guspisbach-Airolo Zuluftkanal 13.5 m2, Abluftkanal 10.5  m2.

Die Lüftungsabschnitte sind im südlichen Teil des Tunnels länger als im Norden. Das bedingt im Südteil grössere Luftkanäle und damit auch einen grösseren Tunnelquerschnitt.

Die Frischluft wird von den beiden Portalen und von vier Schächten aus durch den in der Tunnelkalotte angeordneten Frischluftkanal in den Verkehrsraum eingeblasen. Im danebenliegenden Abluftkanal wird die verbrauchte Luft abgeführt.

Querlüftung: sowohl die Zuluftventilatoren wie auch die Abluftventilatoren sind in Betrieb. Der Lufteintritt erfolgt damit im gleichen Bereich wie der Luftaustritt. Dadurch werden Längsströmungen vermieden.

Unterirdische Lüftungszentrale

Bei den beiden Portalen, sowie am Fuss jedes Schachtes ist eine Lüftungszentrale angeordnet, in welcher die Zuluft- und Abluftventilatoren für die anschliessenden Lüftungsabschnitte installiert sind.

Bei den Lüftungszentralen (Länge: ca. 50 m Querschnitt: 140-160 m2) handelt es sich nicht um unabhängige Kavernen, sondern um Ausweitungen der Tunnelröhre, in welchen neben den Ventilatoren auch alle erforderlichen Räumlichkeiten für die Stromversorgung und -verteilung, Steuerung, Überwachung usw., untergebracht sind. Diese Disposition hat sich ergeben, da es sich aus lüftungstechnischen Gründen (möglichst kleine Druckverluste) als vorteilhaft erwies, die Axialventilatoren direkt in die über dem Verkehrsraum liegenden Luftkanäle einzubauen und nicht in unabhängigen Zentralen unterzubringen.

Der Ein- und Ausbau der Ventilatoren erfolgt mit Spezialfahrzeugen direkt vom Fahrraum aus.

Die Profilerweiterung für die Lüftungszentrale erstreckt sich über die gesamte Länge der Ausstellbucht, die jeweils im Bereich der Zentrale im Fahrraum angeordnet ist.

Portalzentrale Göschenen (LGO):
Lüftungsabschnitt Vortunnel: 
 2 Zuluft- und 2 Abluftventilatoren mit je 166 m3/s.
Lüftungsabschnitt LGO-LBA: Länge: 1'279m. 
 1 Zuluft- und 1 Abluftventilator mit je 166 m3/s.

Lüftungszentrale Bäzberg (LBA):
Lüftungsabschnitt LBA-LGO: Länge: 1'279 m. 
 1 Zuluft- und 1 Abluftventilator mit je 166 m3/s.
Lüftungsabschnitt LBA-LHO: Länge: 1'279 m.
 1 Zuluft- und 1 Abluftventilator mit je 166 m3/s.

Lüftungszentrale Hospental (LHO):
Lüftungsabschnitt LHO-LBA: Länge: 1'279 m. 
 1 Zuluft- und 1 Abluftventilator mit je 166 m3/s.
Lüftungsabschnitt LHO-LGU: Länge: 1'579 m.
 1 Zuluft- und 1 Abluftventilator mit je 208 m3/s.

Lüftungszentrale Guspisbach (LGU):
Lüftungsabschnitt LGU-LHO: Länge: 1'597 m.
 1 Zuluft- und 1 Abluftventilator mit je 208 m3/s.
Lüftungsabschnitt LGU-LMO: Länge: 2'829 m.
 1 Zuluft- und 1 Abluftventilator mit je 368 m3/s.

Lüftungszentrale Motto di Dentro (LMO):
Lüftungsabschnitt LMO-LGU: Länge: 2'829 m.
 1 Zuluft- und 1 Abluftventilator mit je 368 m3/s.

Portalzentrale Airolo (LAI):
Lüftungsabschnitt LAI-LMO: Länge: 2'354 m.
 1 Zuluftventilator mit 306 m3/s, 2 Abluftventilatoren mit je 150 m3/s.

Lüftungsschächte

Bäzberg: Schrägschacht mit einer Neigung von 84 %. Höhe 330 m, Länge 513 m, Durchmesser 5.90 m.

Hospental: Vertikalschacht. Höhe 303 m, Durchmesser 5.60 m.

Guspisbach: Vertikalschacht. Höhe 522 m, Durchmesser 6.65 m.

Motto di Dentro: Schrägschacht mit einer Neigung von 80 %. Höhe 543 m, Länge 870 m, Durchmesser 5.75 m.

Jeder Schacht ist durch eine Trennwand in zwei Luftkanäle unterteilt, wovon der eine für die Zuleitung der Frischluft, der andere für die Ableitung der Abluft bestimmt ist.

Die Lüftungsschächte sind über Tag durch die Schachtkopfbauwerke mit Frischlufteinlass und Abluftkamin zugeschlossen.

Sicherheitsstollen

Gesamtlänge: 16,942 km
Querschnitt im Los Nord: 7,5-10m2
Querschnitt im Los Süd: 7,5-9 m2
Breite 2.60 bis 3.20 m
Höhe zwischen 2.60 m und 3.10 m

Der Sicherheitsstollen ist beleuchtet und kann mit Kleinfahrzeugen befahren werden.

Mit Ausnahme der Betonsohle und in schwierigen geologischen Verhältnissen ist der Sicherheitsstollen unverkleidet.

Der Sicherheitsstollen liegt auf der Ostseite im Abstand von 30 m. Er ist mit dem Haupttunnel alle 250 m durch Schutzräume verbunden.

Der Sicherheitsstollen und die Schutzräume weisen eine von der Tunnelventilation unabhängige Lüftung auf, aus Sicherheitsgründen wird ein Überdruck gegenüber dem Fahrraum aufrecht erhalten. Bei Feuer im Fahrraum kann somit kein Rauch oder Brandgase in die Schutzräume und Sicherheitsstollen eindringen.

Schutzräume

Verbindung zwischen dem Haupttunnel und dem Sicherheitsstollen.
Abstand: 250 m
Länge: 20 m
Querschnitt: ca. 20 m2

Platz für 50 Personen.


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